Verfasser: Thomas „Charly“ Gödecke
Am 30.06.2012 war es mal wieder soweit. Unsere traditionelle Laserregatta sollte zum zwanzigsten Mal stattfinden.
Die ersten Teilnehmer reisten schon am Freitagnachmittag an. Es war wie jedes Jahr, oder anders gesagt, es sollte dieses Jahr besser werden. Die Meldezah-len in den vergangenen Jahren ließen nichts Gutes erahnen. Auch diesmal hatten einige Segler zugesagt, die schon des Öfteren kommen wollten und wieder nicht kamen. Wir konnten aber dieses Jahr immerhin mit 14 Teilnehmern ein gutes Regattafeld verbuchen. Jetzt jedoch war das Feld so gut, dass einem angst und bange werden konnte, da viele Lasersegler auch in anderen Bootsklas-sen erfolgreich segeln. Mit am Start waren dieses Mal Europameister, Vize- Europameister in der J24 Klasse, Deutsche Meister und ein Deutscher Vize-Meister. FD–Segler und Europe-Segler waren ebenfalls mit dabei. Also – von der Stärke der Segler gesehen – eigentlich ein starkes Feld.
Am Freitagnachmittag rief die Regatta-leitung zur Lagebesprechung. Und wer konnte das anders sein als unser langjähriger Billunger Heinrich Riechmann. Mit ihm haben wir einen Leiter, der sich auch durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Seinen Anordnungen wird auch sofort Folge geleistet. Ich mag Heinrich persönlich sehr, weil er durch seine Art und Weise immer ein waches Auge auf uns „verrückte Lasersegler“ hat. Die Regattaleitung bestand dieses Mal zudem aus Peter Suchecky und Henning Kirsch.
Und wie wir es uns wünschten, hatte Rasmus ein Einsehen und schickte uns die besten Grüße vom Himmel mit viel Sonnenschein.
Ich muss fairerweise dazu sagen, dass mich die Vorbereitung viel Nerven gekostet hat, aber – und das ist das schöne – es sind wieder viele der alten Hasen gekommen, die ich hier einmal besonders nennen möchte.
Als erstes möchte ich Dr. Lutz Nevermann erwähnen. Lutz kommt seit 1973 zu uns an den Hüttensee, um Regatten zu fahren, erst in einem Trainer und jetzt seit 1992 in einem Laser. Dann Jürgen Lemke, der für den Verein im Jahr 2000 Europameister, 2008 Deutscher Meister und 2009 Deutscher Vize Meister geworden ist. Dietmar Engelke, der 2003 Deutscher Vize Meister war, sowie Herbert Kasperschinsky, der viele Regatten gewonnen hat, die ich hier nicht alle aufzählen möchte. Natürlich möchte ich auch unseren Billunger Helmut Torenz nicht vergessen. Solange ich in der Segelsparte Hermann Billung bin, fährt Helmut Laser.
Am Samstagmorgen kamen dann die ersten Gastsegler. Es wurde merklich hektischer. Wie in all den Jahren zuvor mussten schnell die Boote aufgebaut werden, weil Heinrich um 13:45 Uhr die Steuermannsbesprechung angesetzt hatte. Alle waren etwas nervös, weil wir ja Heinrich und seine Vorstellung vom Regattasegeln kennen. Und es kam, wie es kommen musste, wir sollten alle von der Tonne 1 starten und zwar in Richtung Tonne 3. Das saß, weil es ziemlich schwierig zu segeln ist und immer bleiben wird. Nun, alle mussten erst mal aufs Wasser. Die Richtung stand ja nun fest. Wir sammelten uns an der Tonne 1, der Wind war mit 2–3 Windstärken nicht gerade heftig, aber wir segelten. Das Vorbereitungssignal kam pünktlich um 14:00 Uhr.
Jetzt wurde es ungemütlich auf dem Wasser und man versuchte irgendwie den Gegner abzudecken. Dann der Start zu unserem ersten Lauf der Hüttensee Masters. Alles sollte ja besser werden als im Jahr zuvor. Ich war etwas rechts, als sich vor mir im letzten Augenblick eine Lücke auftat. Aber die ‚Cracks‘ waren auch schon alle da, Dietmar Engelke sowie Herbert Kasperschinsky und Jürgen Lemke. Also hieß die Devise jetzt kämpfen. Nur ist das leichter gesagt als getan. Die Startkreuz ist und bleibt bei uns immer eine Sache für sich, weil jeder versucht, als erstes um die Luv–Tonne zu kommen. Bis zur ersten Bahnmarke gab es spannende Positionskämpfe. Jedoch an der Tonne war der Wind verschwunden; so nach dem Motto: Segelt mal da schön rum ohne meine Hilfe. Es war wieder einmal zum Haare raufen. Wir bekamen es aber hin, der eine oder andere machte sich durch lautes Geblöke Luft. Und wer war der Lauteste? Dietmar Engelke!
Das Geschehen dieses Regattalaufes wurde durch Herbert Kasperschinsky bestimmt, er fuhr hier einen Start–Ziel-Sieg, gefolgt von Matthias Garzmann. Den dritten Platz belegte hier Jürgen Lemke vor Dietmar Engelke. Das war natürlich für den ewigen Gewinner eine Klatsche, die saß. Aber es musste ja mal einen Wachwechsel geben. In der darauf folgenden Wettfahrt starteten wir wieder von der Tonne 1, eigentlich wie bei allen Wettfahrten an diesem Tag. Kaum war der letzte Segler durchs Ziel gegangen, machte sich die Wettfahrtleitung wieder in Richtung Tonne 1 auf den Weg.
Alle Segler wussten jetzt, welche Seite im Vorteil war, und so sammelten sich 30 Sekunden vor dem Start fast alle Laser auf der rechten Seite. Somit wurde es verdammt eng, aber es ging. Diesen Start hat Herbert Kasperschinsky wieder am besten hin bekommen. Er führte, zwar knapp, das Feld an und baute seinen Vorsprung mit jeder Wende, die er taktisch sehr klug fuhr, aus. Den zweiten Platz belegte Helmut Torenz, der zwar noch einige Meter herangekommen war, aber Herbert den Sieg nicht mehr nehmen konnte. Den dritten Platz belegte hier Matthias Garzmann vor Dietmar Engelke.
Und wieder mussten wir auf den letzten Teilnehmer warten, bis dieser durchs Ziel war. Ich spreche hier von Hajo Bromund. Hajo wurde kurzerhand vor der Regatta von mir motiviert, die Regatta mitzufahren. Da Wolfgang Kollmann sich zu diesem Zeitpunkt auf hoher See befand, konnte er dessen Laser benutzen.
Kurz vor dem 3. Lauf rechneten alle Kontrahenten damit, dass Herbert Kasperschinsky das Rennen machen würde. Nun, es sollte aber noch vieles passieren. Alle wussten, dass es für heute die letzte Wettfahrt sein würde. 5 – 4 – 3 – 2 – 1 – Start, die Letzten Sekunden vor einem Start sind immer die schlimmsten. Matthias Garzmann und Dietmar Engelke fuhren einen souveränen Start. Genau auf 0 brachten sie ihr Boot über die Linie, und auch Helmut Torenz war dabei. Diese drei fuhren eine erfolgreiche Taktik, mit jeder Wende brachten sie ‚top speed‘ in ihr Boot und das konnte sich sehen lassen: Taktische Positionskämpfe bis zum Schluss. Der Zieleinlauf sah dann folgender maßen aus: Als erstes kam Matthias Garzmann über die Ziellinie, gefolgt von Dietmar Engelke, vor Helmut Torenz und Thomas Gödecke.
Als wir alle dann am Samstag wieder den Hafen Erreicht hatten, waren wir alle heilfroh, denn wir waren immerhin von 13:45 Uhr bis um 17:30 Uhr auf dem Wasser gewesen, und das bei Sonne und ohne richtigen Schatten. Wir wurden aber zwischen den Wettfahrten von Klaus Ahrens mit kalten Getränken vom Steg des Nachbarvereins versorgt. Und dafür möchte ich mich noch einmal an dieser Stelle herzlich bedanken!
Am Abend wurde dann wieder für das leibliche Wohl gesorgt. Hier waren Sabine Ahrens und Liesbeth Torenz aktiv, damit es uns Seglern gut ging. Danke nochmal! Auch gab es wieder eine Tombola, an der alle gern teilnahmen.
Sonntagmorgen war dann um 09:00 Uhr das gemeinsame Frühstück angesagt, weil wir ja bereits um 10:00 Uhr wieder auf dem Wasser sein sollten. Doch vorher gab es eine Bahnänderung, da der Wind in der Nacht von Südwest auf West gedreht hatte. Also starteten wir von Tonne 2 in Richtung Tonne 3.
Kurz nach dem Startschuss sah man, dass sich Jürgen Lemke an die Spitze gesetzt hatte. Der Wind hatte auf gute 3 Bft zugenommen. Und das war gut so, denn so machte auch das Segeln wieder Spaß. Der Zieleinlauf sah dann folgendermaßen aus: 1. Jürgen Lemke vor Dietmar Engelke. Christian Weise wurde Dritter und den vierten Platz belegte Matthias Garzmann.
Als wir wieder alle an der Tonne 2 waren, wurde sofort das nächste Vorbereitungs-signal gesetzt, denn ein Lauf war noch zu absolvieren. Hier zeigte uns Dietmar Engelke, dass er den Laser doch noch beherrscht. Er gewann den letzten Lauf vor Matthias Garzmann und Christian Weise. Herbert Kasperschinsky wurde Vierter.
Als Fazit kann man durchaus sagen, dass die Veranstaltung wieder ein voller Erfolg für uns Billunger war. Und so hoffe ich, dass nächstes Jahr diese Regatta wieder so gut besucht wird wie diesmal. Ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen!
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