Billung in der Bundesliga

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OK, zugegeben ist jetzt der Billung nicht als Verein in der Bundesliga gemeldet aber es ist vielleicht dennoch erwähnenswert dass zwei Herzblut Billunger dran partizipieren. Anna Gleue und ich, Kai Kostrzewa, sind die Verrückten die sich diese Veranstaltung antun.

Leider  werde ich noch öfters gefragt was denn überhaupt diese Rundes Bundesliga ist oder wie sie überhaupt funktioniert.   Deswegen wollte ich einfach für die unwissende kurz erläutern und danach von meiner Saison 2016 erzählen.

In der Bundesliga starten nur Achter die alle Vereinsachter sein sollten, Renngemeinschaften sind also nicht erlaubt. Diese Achter treffen sich an fünf Renntagen im Jahr um dann gegeneinander zu fahren. Für die Frauen gibt es leider nur eine Liga mit 12 Mannschaften. Bei den Männern gibt zwei Ligen. Die erste mit 8 Booten, die Zweite mit 14. Die Standorte sind natürlich Deutschland weit verteilt und möglichst nah oder gar direkt in der Stadt und nicht auf irgendeiner Kuhwiese. Jedoch Gehälter wie in der Fußballbundesliga fließen jedoch noch nicht, eher gesagt garkeins. Aber zurück zum Ablauf. Jedes Rennen ist nur 350 m kurz, dies führt dazu das Entscheidungen oftmals sehr knapp und spannend ausfallen.

Das erste Rennen des Tages ist immer Zeitfahren. Zwar fährt man wie in jedem Rennen gegen einen einzeln Gegner, jedoch ist hier die Zeit wichtiger als der Gewinner des Duells. Nach dem die Zeiten feststehen können die Achtelfinals zugeteilt werden. Der Schnellste darf gegen den Langsamsten antreten, der zweit Schnellste gegen den Vorletzten und so weiter. Wer sein Duell gewinnt darf dann in der nächsten Runde im Viertelfinale um die besseren plätze fahren, der Verlierer rutscht in die Viertelfinals für die schlechteren Platzierungen. Dieses System wird dann fortgesetzt bis zum Finale. Das schnellste Finale fährt also um Gold oder Silber. Das Langsamte Finale um Tagesletzter oder Vorletzter. Die besten Vier der Liga werden dann gebührend mit Gold, Silber, Bronze und der goldenen Ananas zelebriert. Der Erste bekommt dann für seine Platzierung die volle Punktzahl. Der Zweite bekommt ein Punkt weniger und so weiter bis der Letzte nur noch ein Punkt bekommt für die Tabelle. Wer dann am ende der Saison die meisten Punkte gesammelt hat darf sich dann Bundesliga Champion nennen.

Klingt jetzt etwas komplizierter, ist aber in der Realität total spannend und von der Stimmung her einmalig in der Ruderszene. Der Kommentator, DJ und die Nähe zu den Achtern machen diese Veranstaltung etwas ganz besonderes. Für alle die natürlich nicht Lust haben quer durch Deutschland zu Reisen können sich das ganze entspannt von Zuhause aus per Live-Stream anschauen. Dort werden aufregende Bilder gezeigt, unteranderem gefilmt von einer Drohne die direkt über den Achtern schwebt.

Nun ein wenig zu meiner Sasion. Ich starte für Ruderverein Berlin von 1878. Letzte Saison sind wir Aufgestiegen und mussten dann also dieses Jahr in der 1.Bundesliga starten. Wir Trainieren fünf mal die Woche zusammen auf dem Wasser oder im Kraftraum. Da das Trainingspensum also noch im Maße ist, besteht das Team also aus vielen Studenten oder ehemalige Nationalruderer.
Sasionauftakt in Frankfurt erfreute uns mit einem fünften Platz, für einen Aufsteiger mehr als zufriedenstellend. In Münster holten wir das gleiche Ergebnis raus. Man fährt also am Tag 5 Rennen. Wer 5 mal 350 m auf einer Frequenz von ca. 50 Schläge pro Minute gefahren ist kann sich vorstellen wie schlapp man über den Tag werden kann. Deswegen besteht ein gemeldetes Team auch aus 12 Personen, um die Chance zum Wechseln und Taktieren zu haben. Dies lief Dann aber in Hamburg dann leider nicht so gut, so dass wir den Letzten Platz belegten. Voller Ehrgeiz und noch härterem Training waren wir entschlossen in Leipzig ein besseres Ergebnis zuerzielen und unser Wille sollte Wirkung zeigen. Bei Nachtflutlicht und Feuerwerk konnten wir uns tatsächlich die goldenene Ananas sichern. Die letzte Station hieß dann für uns Heimspiel Berlin. Vor heimischer Kulisse und unendlich lautem Publikum konnten wir an dem Tag Bronze erstreiten. Dies wurde dann später mehr als standesmäßig im Berliner Nachtleben gefeiert. Im Endergibnis landeten wir dann auf Platz 5, vor Alemania Hamburg aber leider hinter Germania Frankfurt. Für die folgende Saison haben wir uns vorgenommen noch ein zwei Plätze besser zu sein, da wir wissen das Platz 3 möglich ist. Auch wollen wir mehr Sponsoren an Land ziehen, denn ein neueres konkurrenzfähigeres Boot holt bestimmt nochmal ein paar zehntel raus.

Aber wir werden sehen was Spannendes passiert. Hoffentlich konnte ich dein Interesse etwas für diese Liga wecken. Vielleicht sieht man sich dann sogar bei der nächsten Saison bei den Rennen, wenn es dann wieder heißt: die schnellsten Achter Deutschlands treten in der schnellsten Liga der Welt an. Auch dann wird hoffentlich der Billung wieder vertreten sein.

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