Verfasser: Jörg Vogel
Kinder und Jugendarbeit ist ein tragendes Element im Billung. Durch die Verkürzung des Abiturs auf G8 wird es trotz hohem Engagement der Kinder und Jugendbetreuer, die selber noch zur Schule gehen, immer schwieriger, einen konstanten Trainingsbetrieb sicherzustellen. Und aus dem derzeitigen „Mittelalter“ lassen sich keine verlässlichen Ressourcen finden. Unter anderem aus den Reihen der momentanen Trainer-generation kam der Vorschlag, einen FSJ´ler zur Unterstützung und Entlastung der Betreuer und Trainer einzusetzen.
Einige von Euch werden sich fragen, was ein FSJ´ler überhaupt ist. FSJ steht für „Freiwilliges Soziales Jahr“ und bietet Jugendlichen / jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sich nach Schulabschluss 6-18 Monate bei einer sozialen bzw. gemeinnützigen Organisation – so zum Beispiel auch in Sportvereinen (Kinder- und Jugendarbeit im Sport, Sport und Organisation oder Sport und Wettkampf) – zu engagieren. Vergleichbar ist diese Einrichtung mit dem Zivildienst zu Zeiten der allgemeinen Wehrpflicht.
Wie in vielen anderen Vereinen auch, wird es in unserer Gesellschaft immer schwieriger, Menschen für Ehrenämter zu gewinnen. Beim Billung wird zur Zeit der gesamte Trainingsbetrieb für Kinder und Jugendliche von 4 Schülern und einem Auszubildenden übernommen. Jeder kümmert sich um eine bestimmte Altersgruppe und trainiert und betreut diese. Trotz regelmäßiger Treffen und Absprachen der Trainer gestaltet sich die Kommunikation bzw. Koordination untereinander mitunter schwierig. Im Besonderen in der Regattavorbereitung kommt es aufgrund der starken zeitlichen Belastungen der ausschließlich freiwilligen und ehrenamtlichen Akteure mitunter zu Problemen. Leider ist es hierdurch schon zu falschen Meldungen oder auch zu falschem Beladen des Anhängers gekommen. Eine strukturierte Gesamt-organisation unter der Federführung einer den Betreuern übergeordneten Person wäre aus Sicht des Vorstands sowohl für das Training als auch für den Ablauf von Regatten aber auch für die ganz alltäglichen Angelegenheiten im Bootshaus von Vorteil.
Ein FSJ´ler könnte vom Billung für die Dauer von etwa einem Jahr angestellt werden und in dieser Zeit nahezu täglich vor Ort und für die Aktiven ansprechbar sein. Das genaue Tätigkeitsfeld eines solchen FSJ´ler müsste ebenso wie die Tatsache, welche Vorkenntnisse ein solcher FSJ´ler mitbringen müsste, noch im Einzelnen geklärt werden.
Nach ersten Überlegungen könnte dieser die folgenden Aufgaben im Verein wahrnehmen:
• Entwicklung und Umsetzung eines für die kommenden Jahre währenden Trainingskonzepts zur Förderung den Breiten- und Leistungssports
• Koordination der Trainerausbildung z.B. Förderung und Sichten der nach folgenden Trainergeneration
• Koordination der Trainingstermine – welche Boote können wann von welcher Mannschaft gerudert werden – wann ist der Kraftraum durch wen belegt
• Trainertätigkeit zur Unterstützung der sonstigen Trainer und Betreuer für alle Altersklassen (Kinder, Jugend und Erwachsene)
• Ansprechpartner für Eltern und Interessierte
• Spezielle Talentförderung einzelner Aktiver
• bei Bedarf Koordination von Rudergemeinschaften mit anderen Vereinen
• Organisation, Vorbereitung & Begleitung von Regatten
– Meldungen der Teilnehmer
– Organisation des Bootstransports, der An- und Abreise, Unterkunft, Verpflegung
– Obmann auf der Regatta als Ansprechpartner für sämtliche Rudergruppen und für die Regattaleitung
• Koordination mit Schulen (Ruder-Kurs, Ruder AG)
Die Ruder- AG in der Saison 2013 wies eine erfreulich hohe Teilnehmerzahl von 20 Aktiven auf. Um einen reibungslosen Übergang in den Verein zu schaffen und die AG vom nächsten Jahr mit aufzunehmen wären zusätzliche Ressourcen hilfreich.
• Organisation von Wanderfahrten und außersportlichen Veranstaltungen
• Organisation von Trainingslagern
• Organisation Bootshaus
– Koordination Reinigungsdienst
– Organisation Wartung / Pflege etc.
– Organisation Arbeitseinsätze
• Organisation Bootsmaterial
– Durchführung kleinerer Reparaturen im eigenen Haus
– Koordination mit Werften bei größeren Reparaturen
Ich selber sehe die Situation zum einen aus Sicht eines Vorstandsmitgliedes zum anderen aber vor allem auch aus Elternsicht, da mein „Großer“ auch aktiv im Billung rudert. Ich habe großen Respekt vor dem, was hier vorrangig von Jugendlichen geleistet wird. Nur dürfen wir die Jugendlichen auch nicht überfordern. Sonst riskieren wir, in absehbarer Zeit ohne Trainer und Betreuer dazustehen.
Da natürlich auch ein FSJ´ler nicht umsonst – also kostenlos – bei uns arbeiten würde, stellt sich nun die Frage, wie die dafür notwendigen 400,- € pro Monat aufgebracht werden können. Gerade aufgrund der geplanten baulichen Maßnahmen ist eine Finanzierung aus dem laufenden Haushalt wohl nicht denkbar und somit appelliere ich an Euch Mitglieder aber auch an die Eltern unserer Aktiven, sich an der Finanzierung einer FSJ´ler-Stelle zu beteiligen. Im Vergleich zu anderen Sportarten sind unsere Mitgliedsbeiträge relativ gering, so dass ich mir vorstellen könnte, dass manchem eine kleine Aufstockung dieses Beitrages aus eigenem Interesse – nämlich zur Verbesserung unser aller Trainings- und Freizeitbedingungen – nicht schwer fallen würde.
Da ich diese Idee persönlich – speziell für die sinnvolle Freizeitgestaltung meines Sohnes – für sehr unterstützenswert halte, würde ich mich für die erste Laufzeit eines solchen FSJ´ler gegebenenfalls mit 20 Euro pro Monat beteiligen. Vielleicht hat ja jemand von Euch Lust, sich diesem Förderkreis anzuschließen. Bei Interesse meldet Euch doch bitte bei mir oder einem anderen Vorstandsmitglied, damit wir sehen können, ob wir eine solche Stelle in Kürze einrichten können. Ich würde mich sehr freuen!