Auch in diesem Jahr konnten wir den jüngsten Vereinsmitgliedern wieder was ganz Besonderes bieten. Eine Wanderfahrt.
Los ging es am 02.08.2015 in das schöne Artlenburg an der Elbe (5km Flussabwärts von Lauenburg). Nach einigen organisatorischen Komplikationen mit der Einsetzstelle im vorhinaus konnten wir dann doch entspannt unsere Sachen am ersten Augusttag packen.
Einige fuhren Zug und wurden später eingesammelt und zum Campingplatz gefahren. Alle anderen fuhren mit dem Vereinsbus, welcher auch den Anhänger zog.
In Artlenburg angekommen richteten sich die Kinder erst einmal ein. Zelte wurden aufgebaut und der Strand erkundigt. Hierbei stellte es sich als besonders lustig heraus sich gegenseitig bis auf den Kopf im Sand zu vergraben. Vollkommen wehrlos musste man dann literweise Wasser über sich ergehen lassen.
Nachdem dann wieder alle „entsandet“ waren wurde gegessen. Immerhin hieß es, dass die Etappe am kommenden Tag sehr anstrengend werden würde und da muss man sich durch Nahrung und viel Schlaf stärken. So gingen auch alle ganz brav nach dem Essen schlafen.
Der nächste Tag weckte uns mit bestem Wetter. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Die Boote wurden zum Glück schon am Vortag aufgeriggert und so konnte es gleich losgehen. Oder? Nein natürlich nicht….irgendetwas muss man natürlich immer vergessen. In diesem Fall die Enterhaken (Und einen zweiten Topf). Also schnell zum Baumarkt gefahren und Baumaterialien für zwei Enterhaken gekauft. Wofür man die brauchen würde wurden wir gefragt. Glaubhaft konnten wir rüberbringen, dass wir damit andere Wanderruderer entern würden um sie um ihr Hab und Gut zu bestehlen. Als es dann endlich losging wurde nach fünf Kilometern entgegen des Elbstroms klar, dass man Enterhaken zum Schleusen benötigt.
Da die Etappe von dort an noch 38km weiter entlang des Kanals ging war eine gute Mittagspause von Nöten. Die sollte es auch geben. (Die Boote mussten ohnehin warten bis ein Motorboot kam. Ruderboote wurden bei diesem niedrigen Wasserstand nicht alleine geschleust). Also steigen die hungrigen Ruderer hier aus und genossen das frische Brot. Als gerade die erste Butterstulle geschmiert war erschien am Horizont ein Motorboot. Also maximal 20min Pause mit essen. Na toll!
Abend kamen die Kinder scheinbar vollkommen erschöpft im Bootshaus an. Während die Betreuer eine Gemüsesuppe kochten bauten die Kinder ihre Betten im schönen und historischen Möllner Bootshaus auf. Kaum aßen sie die Suppe und den – zur Belohnung der gut durchgehaltenen Etappe – Joghurt hatten sie scheinbar wieder so viel Energie, dass alle nochmal schwimmen gehen wollten. Es endete in einer Wasserschlacht. Dann, wenigstens halbwegs erschöpft fielen allen in einen tiefen Schlaf.
Am nächsten Tag, ging es auch gleich los. Wieder mit bestem Wetter ruderten wir der ersten Schleuse entgegen, dann der zweiten und dann der dritten. Hier machten wir auch Pause. Wir wurden mal wieder nicht geschleust. Bis zum rettenden Bootshaus waren es noch einige Kilometer und für den frühen Abend war Gewittter vorhergesagt. Der Schleusenwärter meinte, dass wir zwei Stunden warten müssten. Umtragen unmöglich. Fatal! Aber was blieb uns anderes übrig? Also warteten wir. Der Plan: Sobald wir mit den Motorbooten geschleust werden fahren wir als erste raus und versuchen vor den Motorbooten an der nächsten Schleuse zu sein um nicht wieder warten zu müssen. Dies gelang auch. Inzwischen ist es sehr windig geworden und es hat angefangen zu regnen. Dennoch schafften wir es und wir waren vor den Motorbooten an der nächsten Schleuse. Dort allerdings erfuhren wir, dass noch eine Schleuse vor uns liegt und das Gewitter war bereits da. Also blieb uns nichts anderes übrig als die Etappe abzubrechen. Hier ein großes Lob an alle! Erstmal für euer Durchhaltevermögen bis zu dieser Stelle und dann noch für die tolle und schnelle Zusammenarbeit als es drauf ankam. Trotz Gewitter, Kälte und Regen kein Gemecker! Abends erreichten wir dann mit dem Bus das Bootshaus. Alles war dreckig und nass. Davon ließen wir uns natürlich nicht ablenken und am nächsten Tag, ein Tag Aufenthalt in Lübeck war auch schon wieder alles in bester Ordnung. Wir durchquerten die Stadt und durchstöberten das Marzipanmuseum.
Am nächsten Tag folgte auch schon die letzte Etappe auf der urigen Wakenitz, welche den Ratzeburger See entwässert. Da dieser unser Ziel war hieß es erneut entgegen des Stroms zu rudern. Elf Kilometer. Um allerdings erst einmal auf die Wakenitz zu gelangen war es erforderlich umzutragen oder besser umzurollen. Während wir 2010 auf der gleichen Route noch über Verkehrsampeln gehen mussten gingen wir diesmal einen anderen Weg durch einen schönen Park. Während die eifrigen Ruderer ohne Mittagspause sich (im Übrigen wieder bei gutem Wetter) in die Fluten stürzten, fuhr der Landdienst nach Buchholz am Ratzeburger See. Ein äußerst schöner Campingplatz. Als die Ruderer, natürlich hungrig eintrafen stellte sich eine schlechte Nachricht heraus. Der Busschlüssel muss verloren gegangen sein. Eine schreckliche Nachricht, da in dem Bus sämtliches Gepäck und auch das Essen war. Nach über eine Stunde Suche auf dem Gesamten Campingplatz gaben wir die Suche auf und telefonierten nach Celle, wo wir den äußerst netten Jörg Vogel erreichten, der ohne zu zögern in sein Auto sprang und die 180km (360 Hin und zurück) auf sich nahm um uns den Ersatzschlüssel zu liefern. Wir waren gerettet! Und so konnten wir den Abend und den letzten Tag, der ebenfalls Aufenthalt in Buchholz war entspannt mit einigen Spielen ausklingen lassen.
Alles in allem war das die beste Kinderwanderfahrt, die ich bisher mitgemacht habe!
Max Mund