Kinderwanderfahrt 2018

2012 wurde die Billunger Kinderwanderfahrt wieder ins Lebens gerufen. Damals noch in ganz kleiner Gruppe, lediglich zwei Etappen auf der heimischen Aller und eine Übernachtung auf dem Campingplatz in Müden (Aller). Es ist schön, sich an die Entstehung und Entwicklung dieser mittlerweile etablierten und schönen Sommerferienaktion für die Kinderruderer zurückzuerinnern.

So ging es die Jahre dann auch weiter, bis wir dieses Jahr eine besondere Zusammensetzung hatten. Unsere Hauptorganisatorin Saskia hatte nämlich aus ihrem derzeitigen Wohnsitz ein paar Leute mitgebracht. Somit gab es dieses Jahr zum ersten Mal eine gemeinsame Wanderfahrt aus Kindern des Billung und des Bremer Sportclubs.

Verabredet waren wir am Ellbogensee an der Mecklenburgischen Seenplatte.

Je ein Anhänger mit zwei Booten aus Celle und Bremen machten sich samt Betreuer, Kindern und Gepäck auf den Weg ins Nirgendwo. (Vielen Dank an die Fahrer!) „Gibt’s da überhaupt Geschäfte?“ und „Gehen wir auch mal in die Stadt?“ sind jetzt nur zwei Fragen von ungemein vielen, die auf dem nicht endenden Weg über die schmalen Waldwege gestellt wurden und ganz plump, aber liebevoll mit „NEIN“ beantwortet wurden. Tja, hättet ihr mal die Ausschreibung gelesen… Ein NATUR-Campingplatz von dem aus täglich neuen Ziele mit den Ruderbooten angesteuert wurden. Sechs Tage auf einem Campingplatz, der weit entfernt zur Zivilisation im nirgendwo lag. Niemand wusste so richtig, was auf ihn zu kommt und wie die Gegebenheiten dort sein würden.

Am ersten Tag erfolgte also die Anreise, Anhänger auf engstem Raum rangieren, Boote aufriggern, Zelte aufbauen und die jeweils andere Gruppe beschnuppern.

Da es für viele Teilnehmer die erste Wanderfahrt war, mussten sich einige zu erst einmal an die veränderten Bedingungen von Wanderfahrten im Gegensatz zum Training umgewöhnen. Schwimmen, Trink – und Esspausen, Musik hören, Lieder schmettern gehörten zum Tagesprogramm.

Abends wurde lecker gekocht. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Max und Häffa, die kurzfristig noch einen geeigneten Campingkocher geschossen, sowie an alle, die sich am abendlichen Kochevent beteiligt haben.

Wir wollten auf den ersten Etappen eigentlich auch mal schleusen, was aber an den ersten Tagen nicht so richtig klappte, weil einfach zu viel Bootsverkehr auf den Seen herrschte und wir immer spät am Nachmittag an den Schleusen ankamen. Wendemanöver auf engstem Raum haben wir in den Kanälen, welche die einzelnen Seen miteinander verbunden hatten, perfektioniert.

Die abendliche Gestaltung sah etwas mau aus. Unsere Outdoorküche fit machen und der Abwasch, war alles nicht so beliebt. Nicht mal ein Lagerfeuer war erlaubt. Das hatte mich ganz schön runtergezogen. Wir waren schon im angrenzenden Wald unterwegs, um totes Holz zu sammeln, als uns die Platzwartin darauf aufmerksam machte, dass es laut Brandschutzverordnungen und Waldbrandstufe 5 leider undenkbar sei auch nur ein kleines Feuer zu machen. Also wurden die Marshmellowtüten so roh geplündert und weitere Runden Werwolf gespielt. 

Insgesamt waren wir super oft und lange schwimmen, da es die Temperaturen dieses Jahr einfach hergaben. Auch fußläufig erkundeten wir die Umgebung und stießen auf einen traumhaft abgelegenen See im Naturschutzgebiet. Nach dem Schwimmen steppten wir noch ne Weile durch den Wald und spielten „Countdown“.

Countdown ist eine abgewandelte Form des klassischen Versteckspiels, bei dem der Sucher 15 Sekunden hoch- und wieder runterzählt, während alle anderen sich verstecken. Jetzt versucht er ohne seine Position zu verändern, die anderen zu finden. Findet er niemanden, so zählt er erneut und alle müssen ihr Versteck verlassen, zu ihm rennen, ihn ticken und sich rechtzeitig wieder verstecken. Jede Runde zählt der Sucher eine Sekunde weniger. Ja, so kann man Stunden mit Kindern im Wald verbringen.

Am letzten Tag gingen wir noch einmal auf‘s Wasser und machten eine Tour bei der wir, zur allgemeinen Aufregung unter den Teilnehmern, eine Schleuse passieren mussten. An diesem Tag fuhren wir auch mehrere kleine „Rennen“ in verschiedenen Besetzungen, unter anderem auch ein Boot das vollständig mit Betreuern besetzt war. Das und das gute Wetter am letzten Tag brachte nochmal viel Dynamik und Spaß mit rein. Am Abend grillten wir zum Abschluss der Fahrt, bevor es dann daran ging alles für die Rückfahrt fertig zu machen und einzupacken. Am Abreisetag hieß es dann, sich von den neu gewonnenen Freunden zu verabschieden und sich auf den Weg gen Heimat zu machen. Alle schafften es in den richtigen Bus oder Zug zu steigen. Besser hätt’s für unsere Truppe nicht laufen können. Höchstwahrscheinlich wird es auch im nächsten Jahr wieder eine abenteuerliche Kinderwanderfahrt geben.