Main Wanderfahrt 2019

Um den Leser bei null abzuholen, möchte ich diesen Reisebericht zunächst damit beginnen den Terminus des Wortes „Wanderfahrt“ zu klären.

Bei einer Wanderfahrt handelt es sich um den Zusammenschluss mehrerer noch nicht geistig ausgereiften und nie geistig ausgereiften Personen. Erstere werden oft als Jugendliche bezeichnet und letztere sind einfach das, was man Resultat von zu viel Ruderei erhält. Ein Zoologe würde es schlichtweg als eine Gruppe Primaten zusammenfassen. Eben diese Gruppe hat sich dann entgegen jeglicher Logik dazu entschlossen eine Strecke nicht mit dem altbewehrten Auto, Zug oder gar Fahrrad zu bewältigen. Sondern greift auf ein ebenso langsames wie unkomfortables Gefährt zurück. Dem Ruderboot. Gut, dass sich der Mensch hierbei bereits jeglichen Selektiven Druckes entledigt hat, sodass wir dieses Spektakel beobachten dürfen.

Am ersten August begab sich dann unser Vereinseigenes Ensemble an Affen auf den Weg in ein kulturfremdes Land. Ein Land in die Entwicklung der Hose Ende des 18. Jahrhunderts stehen geblieben ist. Ein Land, wo ein Pils nur als Bodengewächs in schattigen Waldgebieten anzutreffen ist. Wo ein Windrad lediglich am Gepäckträger eines Bubens dreht, welches einen mit den bezaubernden den Worten „Servus“ begrüßt. Die Sprache ist natürlich unverkennbar vom Freistaat Bayern. Bzw. startete hier die Reise im wunderschönen Würzburg.

Per Bus und Bahn reisten dann alle an. Gott segne unseren alten Billung-Bus, denn diese Reise war die letzte, welche er im Dienste des Vereines verrichtete. In der darauffolgende TÜV-Abnahme war nämlich die Diagnose verheerend: Totalschaden, wirtschaftlicher Hinsicht. Ganz offensichtlich musste er sich bei einem der Teilnehmer angesteckt haben.

Als Basis zur Würzburger Stadterkundung diente der Akademischer Ruderverein Würzburg. Dieser lag an einer der Main-Inseln und bot eine bequeme Herberge, sowie die Gelegenheit einiger Schwimmpausen bei den sommerlichen Temperaturen. Besonders beliebt war hierbei das erklimmen etwas „leichtgewichtiger“ Bäume auf der angrenzenden Insel um den eigenen Wanzt mit einer erhöhten Geschwindigkeit in das Wasser fallen zu lassen. Auch hier siegte wieder der Urinstinkte.

Zudem wurde kurzerhand die Festung Marienberg von einer Teilgruppe erobert. Nach einer ausgiebigen Begutachtung, ob sein provinzielle Vereins Sommerresidenz dienen könnte, wurde der Gedenke aber wieder verworfen. An einigen Stellen bröckelte dann doch der Putz, die Isolierung war nicht mehr der aktuellste Stand. Außerdem hatte das Giebeldach keine Südausrichtung, sodass eine Solar-Plakatierung dort nicht den optimalen Wirkungsgrad ausreizen würde. Somit blieb es bei einem hopfenhaltigen Erfrischungsgetränk und gegorenem Traubensaft in der örtlichen Gastronomie. Der Genuss des Traubensaften fand sogar seinen eigentlichen Ursprung an den Hängen unterhalb der erklommenen Festung.