Nautic Young Stars 2012 aus Sicht des Skippers

Verfasser: Joachim Kronhardt

Wie auch schon in den Jahren 2010 und 2011 hat der HBC e.V. mit einer Jugendcrew in der Zeit vom 12.10. bis 14.10.2012 an den „Nautic-Youngs-Stars 2012 (NYS2012)“ in Heiligenhafen teilgenommen.

Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stand die Jugend, die für das Yacht-Segeln interessiert werden soll. Viele kennen nur das Binnensegeln auf Jollen. In diesem Jahr waren 5 Jugendliche des HBC im Alter von 12 bis 17 Jahre dabei und hatten dafür sogar einen Tag Schulbefreiung erhalten. Welche Eindrücke ich als Skipper hatte und welche Herausforde-rungen zu meistern waren, möchte ich nachfolgend beschreiben.

Wir haben zusammen mit insgesamt 62 Yachten bei bestem Segelwetter an einem herausragenden Segelevent teilgenommen. Am Ende ziehe ich ein Resümee.

Schon sehr früh im Jahr, ich glaube es war unmittelbar nach der „Boot“ in Düsseldorf, erreichte mich der Aufruf zu den NYS2012. Aufgrund Erfahrungen aus dem letzten Jahr und auch aufgrund des Feedbacks war für mich klar, dass wir, der HBC e.V., auch in 2012 wieder teilnehmen sollten. Leider hatte der Veranstalter die Anmeldemodalitäten in diesem Jahr geändert. Dazu muss man wissen, dass der Veranstalter das Charterzentrum in Heiligenhafen ist und, dass natürlich vorerst die Charterkunden angesprochen werden sollen. Die Anmelderegeln sahen vor, dass zunächst nur die „Gold“-Kunden sich anmelden konnten und erst danach alle Kunden, die einen Chartervertrag für 2012 hatten. Beides traf zu diesem Zeitpunkt bei mir noch nicht zu, insofern, musste ich befürchten, dass ich mit meiner Anmeldung für den HBC scheitern könnte. Im Laufe der Anmeldezeit und nach viel Mailverkehr und Organisationsauf-wand wendete sich jedoch die Situation und ich konnte die Anmeldung für 10 Plätze durchführen. Das war für mich der Startzeitpunkt, die Ankündigung im Verein und die verbindliche Anmelde-möglichkeit zu starten. Anfänglich meldeten sich viele Jugendliche und junge Erwachsene im angesprochenen Alter bis 22 Jahre. Nach und nach sprang dann doch der eine oder andere aus verschiedenen erklärlichen Gründen ab. Hinzu kam meines Erachtens, dass ich leider übersehen hatte, dass in 2012 die Herbstferien später lagen, als in den Jahren davor, aber dazu später mehr.
Von Seiten des Vorstandes gab es von Beginn an grünes Licht und an dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei Jörg Vogel und Walter Frey bedanken, die nie irgendwelche Zweifel daran hatten, dass dies eine sinnvolle Veranstal-tung für die Jugend des Vereins ist.

Ich kürze jetzt etwas ab. Nur so viel: bis zur endgültig feststehenden Crew war ein ständiges Hin- und Her geprägt von Ungewissheit und vielen Mails und Telefonaten, um Gewissheit zu erhalten. Dabei nutzte ich alle Medien, die ich zur Verfügung hatte, einschließlich Face-book. Am Ende musste ich dann auch noch die Eltern von den Jugendlichen darüber informieren, dass diese Veranstaltung noch vor den Herbstferien lag. Das Feedback war grundsätzlich positiv. Die betroffenen Eltern haben im Sinne der Jugendlichen entschieden und die Schulfreistellung für einen Tag unterstützt. In diesem Zusammenhang möchte ich mich hier bei den betroffenen Eltern für ihre Unterstützung und für das Vertrauen, das sie mir entgegen gebracht haben, bedanken.

Am Ende dieser Phase hatte sich eine Crew gebildet, bestehend aus 5 Jugendlichen, Jascha Klotz (12), Lasse Klotz (14), Nils Mergemann (16), Paul Mergemann (14) und Max Mund (17) sowie Uwe Klotz als mein Co-Skipper, also insgesamt 7 Personen.

Bis zum Abfahrtstag am 11.10.2012 gegen 14:30 Uhr waren noch einige organisatorische Dinge zu erledigen. Angefangen bei den formellen Themen, wie Chartervertrag, Kautionsversiche-rung, Anmeldung zu den Mahlzeiten in Heiligenhafen etc. Ich wollte aber auch jeden Einzelnen persönlich kennenlernen, um mir einen eigenen Eindruck von ihm machen zu können. Jeder hat Stärken und Schwächen und die wollte ich versuchen, zu ergründen.  Schließlich wollten wir zusammen auf der Ostsee segeln und da sind ganz andere Gefahren zu berücksichtigen als auf dem Hüttensee. Jeder muss sich auf jeden verlassen können und als Verantwort-licher muss ich wissen, was ich jemandem zutrauen kann und was nicht. Dazu hatte ich zu einem Vortreffen nach Meißendorf geladen, zu dem auch wirklich alle kamen. Dieses Treffen sollte dazu dienen, einige notwendige Dinge, wie z.B. wichtige Knoten (z.B. den Palstek), bestimmte grundlegende Dinge über so eine Yacht und dem ganzen Drumherum zu vermitteln. Die Herausforderung, vor der ich stand, war, eine Crew Jugendlicher, die mehr oder weniger Segelerfahrung hatte, innerhalb kürzester Zeit vorzubereiten und schon am ersten Tag auf der Ostsee zu einer Crew zu schmieden. „Safety first“ war und ist mir wichtig und jeder, der schon mal auf der Ostsee gesegelt ist, wird bestätigen können, dass es nicht nur wenig Wind und eine spiegelglatte See gibt.

Mein erster Eindruck, und der ist ja bekannter Weise immer der Richtige, war, die Jugendlichen waren motiviert und gespannt darauf, zu erfahren, was auf sie zukommt. Da war die Frage, was haben wir denn für eine Yacht, wie groß ist die denn, wo schlafen wir, gibt es „Betten“ was brauchen wir, etc. Ich glaube ich habe alle Fragen beantwortet und auch noch mehr. Im zweiten Teil war dann die Praxis angesagt – Knoten zeigen und üben. Einige zeigten sich geschickt andere brauchten noch Hilfen und stellten sich etwas „unbeholfen“ an. Somit war die „Hausaufgabe“ klar – Knoten üben. Wir würden sie brauchen. Am Ende des Treffens in Meißendorf, war für mich klar, es wird schwierig aber nicht unmöglich.

Es kam der Abreisetag (11.10.2012) und inzwischen stand auch fest, dass wir eine „Bavaria 38 match“, die „Martha Maria“, zugeteilt bekommen hatten.

Am Tag zuvor sollte noch der Vereinsbus abgeholt werden, aber wo war er? Unterwegs mit der Segel-AG! Am Ende war er dann doch da und nach dem Einbauen der Sitze, kam die nächste Herausforderung. Die Schiebetür ließ sich nicht öffnen. Was tun? Der beabsichtigte Zeitplan für die Abreise geriet in Gefahr. Musste eventuell noch ein Ersatzbus beschafft werden? Dies sollte nach einem Adhoc-Werkstattbesuch direkt wenige Stunden vor der geplanten Abfahrt bei Ford in Winsen/Aller je nach Ergebnis geklärt werden. Nach einer Stunde warten im Vorraum des Autohauses stand fest, die Tür war repariert und alles ging weiter wie geplant.

Einladen der Lebensmittel, der persönlichen Ausrüstung und ab nach Celle zum Bootshaus. Dort warteten schon vier von den fünfen. Max büffelte zu diesem Zeitpunkt noch Chemie in der Oberstufe. Also schnell zum HBG und gegen 15:30 Uhr hatte ich dann auch Max an Bord und wir waren unterwegs nach Heiligen-hafen und kamen dort ohne weitere Unterbrechungen an.

Nach der Anmeldung beim Veranstalter, ging es auf zur Yacht, der „Martha Maria“. Natürlich waren alle gespannt darauf, endlich unser „Zuhause“ für knapp 3 Tage zu betreten. Es war noch einiges zu tun. Die mitgebrachten Lebensmittel mussten an Bord verstaut werden, die persönlichen Taschen in die Kabinen. Die Kabinen waren schnell verteilt. Paul, Nils und Lasse wollten sich unbedingt zu dritt die Steuerbord Achterkabine teilen, in der normalerweise eigentlich nur zwei Personen Platz hatten, aber „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich“. Jascha in die Vorschiffskabine mit Platzhalter für Uwe Klotz, der erst am Freitagabend anreisen konnte und Max und ich in der Backbord Achterkabine.
Nachdem alles soweit verstaut war, begann ich unser gemeinsames Abendessen – Spagetti mit Tomatensoße und Parmesan – vorzubereiten. Max und die anderen Jugendlichen verwandelten unsere Yacht in der Zwischenzeit in ein Partyschiff mit der entsprechenden Beleuchtung und musikalischen Unter-malung um. Wir fielen auf! Nach gemeinsamen Essen stand der Abwasch an und den Eltern sei gesagt, die „Jungs“ haben sich nicht dumm angestellt dabei. Der Wunsch nach mehr war allerdings nur verhalten zu hören.

Am nächsten Tag sollte die offizielle Abnahme der Yacht erfolgen. Somit musste noch die Yachtcheckliste abgearbeitet werden. Max und ich hatten das schnell erledigt. Der restliche Abend war kurz. Die Schwimmwesten und ihre Besonderheiten wurden von mir vorgestellt. Außerdem die „Benutzung“ der schiffseigenen Toilette. Man möge darüber schmunzeln, aber es ist eben etwas Besonderes. Das war der erste Abend. Aus meiner Sicht hatte jeder ausreichend Zeit für sich und um sich einzufinden.

Gegen 7°° Uhr klingelte der Wecker am Freitag. Nach einem gemeinsamen Frühstück im Event-Zelt, sollte es nach der Yachtabnahme schnell zum freien Training aufs Wasser gehen. Für diesen Tag hatte ich mir vorgenommen aus den Jugendlichen eine Segelcrew zu schmieden. Bei herrlichem sonnigem Wetter und Wind zwischen 4 und 6 sollte es eine harte Aufgabe für alle an Bord werden. Zuvor war meine Absicht das kleinere Focksegel durch die größere Genua auszuwechseln. Jeder musste mithelfen und schnell mussten die ersten Knoten, die alle hoffentlich geübt hatten, angewendet werden. Beim Heraufziehen der Genua kam die nächste Herausforderung. Irgendetwas verhinderte, dass wir sie ganz bis nach oben ziehen konnten. Es blieb nur eins, einer musste in den Mast. Lasse meldete sich freiwillig und nach den notwendigen Sicherheitsvorberei-tungen ging es mit ihm steil nach oben. Er bzw. wir alle zusammen, konnten das Problem bewältigen und danach ging es dann wirklich schnell aus der Box aufs Wasser, wo sich die nächsten Herausforderungen ergaben.

Natürlich waren wir noch nicht eingespielt, und so war es klar, dass erforderliche Manöver, wie z.B. das Segelsetzen, nicht so klappten, wie gewünscht. Einige zeigten sich geschickter als andere, wieder andere waren kräftiger, schließlich mussten die richtigen Schoten gezogen und Winschen gedreht werden. Was ich aber deutlich sagen muss, wirklich alle haben sich voll eingebracht und waren lernwillig. Gleich zu Beginn hatten wir auch noch ein besonderes Erlebnis. Einer unserer Kugelfender hat sich von der Yacht gelöst und so mussten wir ein ungewolltes „Fender-über-Bord-Manö-ver“ fahren. Ich denke es war für alle eindrucksvoll. Ein Fender ist deutlich größer als der Kopf eines Menschen, daher besser aus der Entfernung zu sehen, aber je weiter sich die Yacht entfernte, desto schwieriger wurde es, den Fender zu verfolgen. Auch das Anfahren zum Fender war nicht ohne Herausforderungen zu lösen. Die Segel mussten kurzerhand geborgen werden und mit Motor ging es zum Fender. Die Bergung war auch nicht sofort möglich. Unser Fender hat keine Hände, mit dem er zupacken kann. Nun, wir haben es geschafft, aber ich glaube, es wurde demonstriert, wie schwierig es ist, jemand im Wasser zu verfolgen und dann zu bergen.

Wie schon weiter oben beschrieben, wir hatten Wind zwischen 4 und 6 und dabei auch noch Wellen, bei blauem Himmel und Sonne satt. Die Yacht lief gut und bei Am-Wind-Kursen mit reichlich Krängung, so dass ich auch reffen lassen musste. 2 Reffs im Groß und die Genua etwas eingerollt. Wir konnten zeitweise bis 8 Knoten trotz Reff erreichen. Der Tag war geprägt vom Üben. Wenden und Halsen, das Steuern. Lasse konnte man kaum vom Ruder weg bekommen, hat er aber auch gut gemacht, die anderen hielten sich etwas zurück. Bis auf Paul, der das auch nicht wollte, hatten alle die Gelegenheit sich am Steuer auszuprobieren. Die restliche Zeit war bestimmt davon zu lernen und zu erfahren, wie wichtig gegenseitige Abstimmung bei den verschiedenen Manövern notwendig ist. Zum Ende auch noch das Anlegen in der Box. Alles verlief ohne größere Probleme und ohne Schaden. Nachdem wir in der Box festlagen, waren wir alle wirklich zu Recht erschlagen (oder war nur ich erschlagen?) und freuten uns schon auf das Duschen und das Abendessen im Zelt.

Doch bis dahin wollte der eine oder andere, konkret waren es Max und Nils, in den Mast. Max, weil er ein paar außergewöhnliche Fotos machen wollte und Nils weil er vielleicht gerne die Aussicht genießen wollte und einigen am Steg stehenden Mädchen einer Nachbarcrew zeigen wollte, was wir so alles können und machen. Es blieb nicht aus, dass er dabei leider einige schmerzhafte Erfahrungen an äußerst empfindlichen Stellen machen musste. Trotzdem glaube ich, hatte er Spaß.
Am restlichen Abend gab es kein weiteres Programm, also konnte jeder das tun was er wollte und mal schauen, wer noch auf den anderen Schiffen ist. Inzwischen war auch Uwe Klotz angekommen und nach einer kurzen Einweisung war auch er integriert.
Samstagmorgen gegen 6 Uhr: aufstehen, duschen, waschen, herrlicher Sonnenaufgang, strahlend blauer Himmel, Wind 4 bis 6 und noch etwas mehr Wellen (zwischen 1 und 1,5 m) Frühstücken und dann war da um 8:30 Uhr das Skippers-Meeting, in dem wir Instruktionen über die Regatta erhalten sollten. In welcher Gruppe würden wir sein, wie läuft das ab, welcher Kurs, einmal oder zweimal, etc.? Alle Fragen wurden beantwortet und so machten wir uns schnell segelfertig (natürlich mit Schwimmwesten und Lifebelt) und gegen 9:30 Uhr ging es raus. Der Start war für 10:30 Uhr für die Gruppe 1 angesetzt und wir mussten noch um den ganzen Graswarder bis zur Seebrücke segeln. Unmittelbar vor der Seebrücke lag die Start-Ziel-Linie.

Wir erwischten einen guten Start für den ersten von zwei Läufen und gingen auf Kurs. An den Bojen wurde es wie immer eng und man musste wirklich aufpassen, um nicht mit anderen Yachten zu kollidieren. Wer schon mal an einer Regatta mit Hochsee-Yachten teilgenommen hat, der wird wissen, dass es hier wirklich eng zugeht und Berührungen oder auch richtige Kollisionen keine Seltenheit sind. Es ist schon etwas anderes als eine Laser-Regatta auf dem Hüttensee, obwohl die Regeln gleich sein dürften. Die Yacht segelte gut, auch unter Reff, und so konnten wir nach 2:04:55 Stunden (nach Yardstick berichtigt 2:25:14 Stunden) die Start-Ziel-Line überqueren und damit leider nur einen 26ten Platz von 30 belegen. Nach etwa einer Stunde Wartezeit ging es dann in den zweiten Lauf. Der Wind hatte inzwischen nachgelassen, die Wellen waren geringer. Den zweiten Lauf konnten wir nach 1:55:38 Stunden (2:14:27 Stunden) mit dem 15 Platz beenden. Wir finden, das ist schon ein Erfolg, schließlich waren wir im ersten Lauf nur 26. Mit beiden Platzierungen konnten wir in der Gesamtwertung den 20. Platz belegen.
Dafür, dass wir eine nicht zu 100% eingespielte und nicht erfahrene Crew waren und andere Crews aus meiner Sicht häufiger fest zusammen segeln, finde ich den 20. Platz sehr gut. Alle haben sich eingebracht und haben Winschen gedreht, gezogen, gefiert, gesteuert und mitgefiebert. Wir sind belohnt worden mit einem herrlichen Segeltag, mit Sonne und wirklich gutem Wind. Wir hatten Spaß!

Nach dem Anlegen in Heiligenhafen hatte jeder Zeit für sich und wir warteten auf das gemeinsame Abendessen, die Siegerehrung und die anschließenden After-Sails-Party, die bis spät in die Nacht dauerte. Es gibt von diesem Tag nichts weiter hervor zu heben. Darum gleich zum letzten Tag – der Sonntag.

Wir gönnten uns morgens etwas mehr Schlaf und das war auch nötig. Die 3er-Kabine kam recht schleppend aus den Schlafsäcken, aber auch die anderen bis auf Uwe und mich, brauchten etwas länger.  Um das gemeinsame Bordfrühstück vorbereiten zu können, mussten alle Taschen und andere persönlichen Gegenstände aus dem Salon, in die Kabinen verschwinden, aus denen wir sie aus Platzgründen für die Nacht verbannt hatten. Was lange dauerte, wurde dann aber doch gut und so konnten wir frühstücken und hatten dazu noch warme Brötchen und den entsprechenden Belag aus Wurst, Käse, Marmelade und Nutella zur Verfügung. Gut gestärkt ging es dann noch mal für ca. 2 Stunden auf das Wasser. Das Wetter war uns hold, zwar nicht so viel Sonne aber reichlich Wind. Das Ziel war die „Fehmarn-Sund-Brücke“, die wir unterqueren wollten. Ob unser Schiff durchpassen würde? Es passte! Wir hatten eine Höhe ab Wasseroberfläche von 17,5 m und die Brücke eine Durchfahrtshöhe von 22m.  Nach ca. 2 Stunden waren wir wieder zurück im Hafen. Schnell zur Tankstelle, anlegen in der Box und dann die Yacht ausräumen, den Bus bepacken. Danach die Yachtübergabe und dann sollte es zurück nach Celle gehen. Gegen 17 Uhr verließen wir alle glücklich und zufrieden Heiligenhafen. Unterwegs sollte noch ein Ersteklasserestaurant mit der Bezeich-nung „MC“ aufgesucht werden. Nach dem Essen hatten die „Jungs“ noch Gelegenheit im „Spielzimmer“ dieses Restaurants ihre überschüssige Energie zu verbrauchen. Unterwegs meldete sich der Bus zu Wort. Die Motorlampe leuchtete und es war unklar warum. Nach einem kurzem Zwischenstopp und Motorcheck, ging es weiter, immer die Lampe beachtend. Gegen 20 Uhr erreichten dann, Max und ich, die anderen vier hatte ich unterwegs am Elternhaus Klotz schon „ausgesetzt“, das Bootshaus. Nachdem ich dann Max ebenfalls zu Hause abgesetzt hatte, war ich dann auch auf den letzten Kilometern nach Hause.

Jetzt, nach einigen Wochen Abstand zu diesem Wochenende, komme ich für mich zum Schluss, dass es die Mühe mit den ganzen Vorbereitungen allemal Wert ist. Sicherlich kommt bei der Betrachtung hinzu, dass wir wieder, wie schon in 2011, bestes Wetter hatten. Das muss mit einbezogen werden. Es könnte schon sein, dass bei schlechterem Wetter verbunden mit viel Nässe, Kälte und vielleicht zu viel Wind die Erfahrungen und die Erinnerungen nicht so positiv ausfallen würden, aber das muss man wissen und in Kauf nehmen, wenn man im Oktober auf der Ostsee segeln möchte. Diese Botschaft gilt auch für alle zukünftigen Interessenten, und ich hoffe es gibt viele davon! Sie mögen bitte nicht erwarten, in jedem Jahr solche Bedingungen anzutreffen. Ich würde mir wünschen, dass es auch 2013 diese Veranstaltung gibt. Der Veranstalter hat angekündigt, nach der „Boot“ in Düsseldorf (Mitte/Ende Januar 2013) zu kommunizieren, ob und wenn ja wie es weitergeht.
Mit Jugendlichen so etwas zu unternehmen, ist etwas Besonderes. Ich glaube, gerade Segeln und auch Rudern im Team, fördern die sozialen Kompetenzen und erfordern, dass man sich untereinander abstimmt und koordiniert. Das kommt in der heutigen Zeit aus meiner Sicht viel zu kurz. Diese Art der Jugendarbeit gibt so viel zurück, aber man bekommt sie nicht zum Nulltarif. Es soll niemand glauben, dass es ausreichend ist, die Veranstaltung anzukündigen und dann kommt schon alles. Nichts, rein gar nichts kommt von alleine.

Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, sollte es wieder diese Veranstaltung geben, wieder daran teilzunehmen und hoffe der Vorstand des HBC e.V. unterstützt dies im gleichen Maße wie in diesem Jahr!
Vielleicht ist es möglich, um noch ein besseres Zusammenhörigkeitsgefühl zu demonstrieren, wenn es uns gelänge, mit einer einheitlichen Kleidung (Sweatshirt mit dem Veranstaltungslogo) dort teilzunehmen. Sicherlich eine Kostenfrage.

Vergessen darf ich natürlich auch nicht meinen Co-Skipper, Uwe Klotz. Er hat sich sehr schnell bereit erklärt, mich zu unterstützen. Es war eine Bereicherung und vielleicht war die eine oder andere Situation auch eine neue Erfahrung für ihn. Danke Uwe Klotz!

Nun speziell an die Jugendlichen gerichtet. Jascha Klotz, Lasse Klotz, Nils Mergemann, Paul Mergemann und Max Mund. Ihr wart prima und habt es mit mir ausgehalten. Ich hoffe, ich habe nicht zu viel von euch abverlangt, was ich aber in jedem Fall bestätigen kann, ihr habt mitgezogen und alles mitgemacht, was erforderlich war. Ihr habt es mir nicht schwer gemacht. Ich sage danke. Gerne wieder!

An die Leser dieses Berichtes und an Interessenten: Ich würde mich freuen, wenn sich jetzt schon Interessenten (Jugendliche aus dem Verein) bei mir melden. Wenn der eine oder andere Leser Kommentare, Fragen, Anregungen etc. zu dem Bericht hat, auch gerne direkt an mich:

joachim.kronhardt@t-online.de

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