Anhänger aufladen wird oft mit viel Arbeit, aber auch gleichzeitig mit einer gewissen Vorfreude verbunden. Es geht woanders hin! In diesem Frühling fuhren am 29.03. acht aktive Kinder und drei Betreuer Saskia Stolzmann, Lasse und Jascha Klotz in die 60Kilometer entfernte Stadt Uelzen. Für die darauffolgenden fünf Tage war der am Elbeseitenkanal gelegene Ruderverein die Unterkunft für die überschaubare Gruppe. Dort angekommen wurden bei ungemütlichem Regenwetter die acht von uns mitgebrachten Boote abgeladen und aufgeriggert. Nach einer Anfangsbesprechung mit anschließender Boothausrundführung musste die erste Einheit aufgrund des schlechten Wetters nach drinnen auf die Ergometer verlegt werden. Nach dem Testspiel Deutschland gegen Italien, welches im Schlafraum geschaut wurde, schliefen dann auch alle direkt ein.
Mit einem trällernden „Wunderschönen guten Morgen!“ fing ein jeder Tag an. Vor jedem Frühstück gab es eine kurze von einem Trainer betreute Laufeinheit durch das Dorf oder am Kanal entlang, die bei den Kindern nicht unbedingt für große Begeisterung sorgte, allerdings mittlerweile ein fester Bestandteil der Kindertrainingslager geworden ist. Während die einen „noch nicht“ aufstehen wollten und Phil, Ole und Moritz, schon fertig umgezogen draußen warteten, brauchte Vincent noch 10Minuten um seine Schuhe anzuziehen. Die Motivation war jedem Aktiven ins Gesicht geschrieben, letztlich liefen aber alle mit.
Sobald das letzte Brötchen beim Frühstück verdrückt und der letzte Teller abgespült war, ging es schon aufs Wasser. Am Bootssteg im Sportboothafen starteten wir die jeweils zwei Rudereinheiten pro Tag. Von dort aus kann man sich langsam zum Kanal vortasten, um sich ein Bild vom dortigen Schiffverkehr machen zu können. Während des Trainingslagers wurden verschiedene Bootskonstellationen im Vierer und Zweier ausprobiert, um die Kinder gut auf die bevorstehenden Regatten vorzubereiten.
Das Wetter wurde im Laufe der Zeit immer besser, sodass am Donnerstag zusammen mit der Uelzener Ruderjugend draußen gegrillt werden konnte. Mit einer netten Mischung aus ungefähr 30Kindern und Jugendlichen kamen einige ins Gespräch und so wurde ein doch echt warmer und schöner Frühlingsabend am Bootshaus verbracht. Nur Ole und Joni freuten sich überhaupt nicht auf den bevorstehenden Küchendienst.
Die Mittagspause am Freitag bei sonnigen 18Grad wurde ausgenutzt, um einem kleinen Ausflug zur Esterholzer Schleuse zu machen und somit rauszufinden, was hinter den großen Toren der Schleuse ist, zu der schon jeden Tag mindestens einmal gerudert wird. Mit den drei Fahrrädern und dem Billungbus machten sich alle Billunger auf den Weg zum fünf Kilometer entfernten Abstiegsbauwerk am Elbeseitenkanal. Die 1976 in Betrieb genommene Schleusenanlage ist eine Sparschleuse mit drei seitlichen Sparbecken. Mit einer Hubhöhe von 23 Metern zählt sie zu den größten Binnenschifffahrtsschleusen Deutschlands. Von der Aussichtsplattform konnte man einen Schleusengang beobachten, sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen und die Aussicht genießen.
In den anderen Pausen wurde die Anzahl der Blasen an den Händen gezählt, geschlafen, gepokert und öfter Musik beziehungsweise Vincents Playlist gehört, wo spätestens am Tag der Abreise jeder textsicher war. Die Kleinboote wurden schon am Freitagabend transportfertig gemacht, sodass die Abschlusseinheit am Samstag in den beiden Vierern absolviert wurde. Mittags gab es ein kleines Picknick vor dem Bootshaus mit geschmierten Brötchen und Broten. Nachdem das Uelzener Bootshaus in seinen Ursprungszustand gebracht und der Anhänger fertig aufgeladen wurde, ging es nachmittags schon wieder nach Celle, wo noch weitere Billunger das gute Wetter ausnutzten und ruderten. Der letzte Abend fand mit einem Spieleabend Ausklang im HBC Bootshaus. Sonntag holte Lasse noch einmal frische Brötchen für alle und dann ging es Sonntag ans Putzen und Aufriggern der Boote. Mit einer Abschlussrunde endet das Trainingslager erfolgreich am 03.04.2016.