Ungarnwanderfahrt 2016

In diesem Jahr stand wieder die traditionelle Wanderfahrt auf der Donau von Wien nach Budapest mit einer Gesamtlänge von 280km an, für die sich 13 Billunger begeistert angemeldet hatten.

Schon bei der Anfahrt ergaben sich sowohl für die Zugfahrer als auch für die Busfahrer zeitliche Verspätungen, aber im Urlaub lässt man sich ja nicht stressen. Während die Busfahrer durch eine abenteuerliche tschechische Umleitung geschickt wurde, öffneten sich bei den Zugfahrern einfach die Türen nicht und warten war angesagt.

Trotzdem erreichten wir alle am Abend den Wiener Ruderverein, in dem wir für die ersten zwei Tage untergebracht waren.

Mit ein bisschen Sightseeing der Wiener Innenstadt und erfrischendem Schwimmen in der Donau verbrachten wir dann die ersten zwei Tage sehr entspannt.

Allerdings hatte die Donau eine recht starke Strömung, sodass man sich beim Schwimmen gehen durchaus am Steg festhalten musste, um nicht einmal komplett durch Wien getragen zu werden.

Die ersten 17 km der ersten Etappe führten uns auf dem Donaukanal durch die Wiener Innenstadt und trotz des frühen Aufstehens ,um dem Berufsschifffahrtsverkehr auszuweichen, sorgten Musik und das Rudern durch Wiens Skyline für ausgelassene und gute Laune.

Nachdem wir Wien durchquert hatten, mündeten wir in die Donau und kamen schnell in ein Naturschutzgebiet.

Durch die optimalen Wetterbedingungen wurde das Rudern immer wieder durch Baden, den traditionellen Fahnenklau und den Verzehr von Kaltgetränken pausiert, so war durch die starke Strömung die erste Etappe von Wien nach Bratislava mit circa 62km gut zu schaffen.

In Bratislava, der zweiten Hauptstadt auf unserer Tour, waren wir in einem Paddelverein untergekommen, wo wir auf einem schmalen Streifen Wiese unsere Zelte aufschlagen konnten.

Da eine Hauptstadt wie Bratislava natürlich auch besichtigt werden sollte, war nach der 1. Etappe wieder mal ein Ruhetag angesetzt, der allerdings darin ausartete, dass 8 Billunger in der prallen Sonne den Bolzplatz ausprobieren mussten und sich wie die Wilden beim Fußballspielen auf den Ball stürzten.

Einige Blasen an den Füßen später besichtigten wir in Kleingruppen dann noch Bratislavas Innenstadt, die mit einer beeindruckenden Burg und kleinen älteren Häusern den meisten viel besser als Wien gefiel.

Die zweite Etappe (57km) führte uns dann von Bratislava nach Àsvànyràro, wobei wir den ersten Teil weiter auf der Donau blieben und nach einem komplizierten Umtragemanöver über eine befahrene Straße hinweg auf die Grüne Donau wechselten.

Der Vorteil hierbei lag eindeutig darin, dass hier keine Berufsschifffahrt herrschte, andererseits konnten wir hier auch deutlich weniger von der Strömung profitieren, sodass ein bisschen mehr rudern und ein bisschen weniger treiben lassen angesagt war.

Mit bewaldeten Ufern und tiefhängenden Bäumen, die ins Wasser ragten, hatte aber auch die Grüne Donau einen ganz besonderen Reiz, der nur durch eine Horde Mücken auf dem Campingplatz in Àsvànyràrò leicht gedämpft wurde.

Selbst Autan und Anti-Brumm waren dagegen eher machtlos.

Auf der Etappe von Àsvànyràrò nach Komàrno ruderten wir zuerst wieder ein Stück auf der Grünen Donau bis zu einer Fischtreppe, an der wir die Boote umtragen mussten und mündeten bald darauf wieder in die große Donau. Der zuerst trübe Morgen klärte sich im Laufe der 49km langen Strecke zunehmend auf, sodass wir auch an diesem Tag wieder aus den Booten springen und schwimmen konnten und mit bester Laune in Komàrno ankamen.

Gesteigert wurde das Ganze dann auch noch dadurch, dass der Landdienst schon fast alle Zelte aufgebaut hatte und die Ruderer mit einem leckeren Abendessen versorgte.

Von Komàrno aus ruderten wir weiter zu der ungarischen Stadt Esztergom, die früher sogar die ungarische Hauptstadt war.

Da diese Etappe mit 47 km die Kürzeste war ließen wir uns beim Rudern gemächlich Zeit und unterhielten uns mit zwei Paddlern, die wir schon vor einigen Tagen auf der Donau getroffen hatten.

Aus reiner Nettigkeit und durchaus auch weil wir den Paddlern mal zeigen wollten, dass rudern ja viel cooler und schneller ist, boten wir den Paddlern an, sich für einige Kilometer von uns mitnehmen zu lassen, indem wir die Paddelboote am Heck befestigten.

Die letzten Metern auf der Donau an diesem Tag begeisterten uns durch den Blick auf den Dom von Esztergom, der in der Abendsonne einen sehr imposanten Eindruck vermittelte.

Donau bei Eztergom im Abendlicht

In Esztergom hatten wir wieder einen Tag Aufenthalt. Die Motivation sich die Stadt anzugucken wurde anfänglich allerdings dadurch gemindert, dass wir auf dem Campingplatz einen Pool zur Verfügung hatten und man bei 33 Grad bei jeglicher Bewegung ins Schwitzen kam. Früher oder Später machten wir uns dennoch alle auf den Weg die Sankt Adalbert-Kathedrale zu besichtigen. Von der Kuppel des Doms hatte man eine schöne Aussicht auf die Donau, die an dieser Stelle die Grenze zwischen der Slowakei und Ungarn bildet.

Bevor wir uns auf den Weg zu unserer letzten Etappe nach Budapest aufmachten, ließen wir den Abend mit Spielen wie Werwolf, Kingsgame oder der sehr erfrischenden Flachwitz-Challenge ausklingen.

Da Schönes ja bekanntlich viel zu schnell vergeht, stand plötzlich auch schon unsere letzte Etappe der Wanderfahrt an, die uns von Esztergom nach Budapest führen sollte.

Schon am Morgen hatten sich allerdings Gewitterwolken zusammengezogen, sodass die ersten 20 km der Etappe eher weniger sonnig und sommerlich ausfielen, als wir das von den Tagen zuvor gewohnt waren.Das Gewitter ließ dann auch nicht lange auf sich warten, aber da wir als Billunger ja ein gutes Händchen für Timing hatten, hielt der Landdienst genau an der Stelle, wo die Ruderer anlegten, um das nahende Gewitter abzuwarten.

Nach dem Motto: „Wir machen das Beste draus“ quetschten sich also alle 13 Teilnehmer in den noch mit Gepäck beladenen Bus, drehten die Musik ordentlich auf und überbrückten den Gewitterguss in Partystimmung im Bus.

Das Gewitter und die damit sehr ausgedehnte Pause hatte unseren Zeitplan für den Tag dann allerdings leicht verschoben und da das Wetter immer noch zu wünschen übrig ließ, entschieden wir uns mehrheitlich dafür noch weitere 20km zu rudern und von dort die letzten 15 km der Etappe mit dem Bus zum Ruderverein in Budapest zurückzulegen.

Die Besichtigung der schönen, von Sehenswürdigkeiten geprägten Stadt Budapest bildete dann einen gelungenen Abschluss der Wanderfahrt, die wir alle mit einer Bootsfahrt von der Innenstadt zum Ruderverein zurück, sodass wir den Anblick von der Donau aufs Ufer nochmal genießen konnten.

Auf der Rückfahrt stellten die Busfahrer dann zu großer Verwunderung fest, dass ein Auto eben nicht ohne Sprit fährt und man somit gezwungenermaßen sich zu Fuß auf den Weg machen musste um ein bisschen Sprit zu organisieren, was die Stimmung aber auch nicht weiter trübt, wenn man irgendwo in Sachsen einen netten Bauern findet, der einem Diesel verkauft.