Winterwanderung am 23.02.2013

Verfasserin: Maria Zapp-Gleue

Die diesjährige Winterwanderung führte uns in den Gartenbaubetrieb Lochte in Altenhagen, wo uns Friedrich-Wilhelm Rieper mit Tee, Kaffee und Gebäck freundlich empfing.

Wir erfuhren von den Anfängen der Firma Lochte, die mit dem Verkauf von Pflanzen und Frucht in der Braunhirschstraße vor 100 Jahren (Herzlichen Glückwunsch von allen Billungern zu diesem bevorstehenden Jubiläum!) startete.

1984 kam die Umsiedlung auch aus Platzgründen nach Altenhagen und dort konnte durch eine größere Verkaufsfläche mit umfangreichem Sortiment auf die größer werdenden Kundenwünsche gut reagiert werden.

Die Freude an seinem Beruf konnten wir Friedrich-Wilhelm anmerken. Dennoch gilt es auch für ihn Schwierigkeiten zu überwinden, wie z.B. den Klimawandel. Dieser stellt die  Pflanzen vor große Herausforderungen, das konnte jeder im letzten Winter, der im Besitz von Kirschlorbeersträuchern ist, hautnah miterleben. Für uns Gartenbesitzer ist das ein kleines Problem, aber für eine Baumschule kann das schnell zu einem großen werden. Auch gutes Personal zu finden, ist mittlerweile zu einer größeren Herausforderung geworden. Durch den  vorherrschenden Fachkräftemangel wird durchaus auch auf Arbeitnehmer aus Spanien mit „Siestagewohnheiten“ zurückgegriffen oder auf Arbeitnehmer aus Polen, die u.a. durch ihre weitreichenden Sprachkenntnisse positiv auffallen. Wer von uns spricht z.B. mal eben polnisch?

Dazu kommen die immer schneller wechselnden Kundenwünsche: Sei es der blühende Garten nur in weiß oder orange, oder der tragende Kirschbaum im Juli, der mitgenommen und verschenkt werden möchte, fast nichts ist unmöglich. Wir kennen das ja auch aus den Obstregalen: Erdbeeren zu Weihnachten sind gewünscht und durchaus machbar und diese schwimmen auch nicht nur in der Dose oder müssen luftdicht verpackt frieren!

Und was wären wir ohne unsere Behörden? Immer strengere  Auflagen, die zu erfüllen sind und wenn es „nur“ um den Einsatz von Düngemitteln geht. Oder das Celler Straßenbauamt mit dem Ostumgehungsplan, auch da ist sicherlich der eine oder andere Blick auf die Pläne nötig. Diese Führung lässt uns hinter viele Kulissen „schauen“.

70 % seiner Kunden seien weiblich, wird uns verraten und der Verkaufsraum gleicht einer Wohlfühloase. Die sanfte Hintergrundmusik, die vielen schönen Dinge, die ihre Zeit benötigen, bis man sie alle entdeckt hat, da geht man als Kundin entspannt und mit einem Lächeln und einer Tüte aus dem Geschäft und der Ehegatte evtl. mit neuem Werkzeug und Pflanzen. Beide sollen ja ihre Freude haben, oder?

Und welche Farbe trägt der Garten in diesem Jahr? In diesem Sommer sind Pastellfarben der Renner, ein blasses Grün, ein blasses Blau, ein blasses Violett. Aber aufgepasst für alle, die noch kräftig blaue Pflanzkübel irgendwo in ihrem Garten in zweiter Reihe versteckt haben: Nicht entsorgen, diese Farbe kommt auch bald wieder!

Am Ende der Führung wurde uns noch ein Blick in den mollig warmen Heizungsraum ermöglicht. Für die männlichen Teilnehmer sicherlich mit eines der Herzstücke des Betriebes. Denn auch die ständig steigenden Heizkosten sind zu bedenken und die Lösung mit einer Hackschnitzelverbrennungsanlage ist für einen Gartenbaubetrieb sicherlich eine gute.

Wir waren doch alle sehr beeindruckt von den vielfältigen Herausforderungen und werden bei unserem nächsten Einkauf sicherlich auch auf die vielen englischen Rosenarten achten, zu denen wir viel Wertvolles erfahren haben.

Wie immer beendete das  Kaffeetrinken im Bootshaus die Winterwanderung. Dort ange-kommen wartete ein umfangreiches Kuchenbuffet auf alle „Wanderer“ und wir ließen diesen Nachmittag mit vielen netten Gesprächen, neuen Ideen und Vorhaben und heißem Kaffee und Tee ausklingen.

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